FOR A NEW AND UNITED EUROPE!

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Europe between past and future

Jul 23, 2013

LOGS OF TUESDAY, 23-07-201377TOTAL OBSERVATION:THE EXPERIMENT/ Last commentaries at German press because of NSA spy programmes

LOGS OF TUESDAY, 23-07-2013 :
( All times in CET! )

               
At Spindleruv Mlyn (Giant Mountains / Czech Republic)
                       
At Petrova Bouda near Pec pod Snezkou (Giant mountains/ Czech Republic)

- RADIO BLACK ARROW, 6291kcs, 18.55hrs, SINPO 34233
  ( Pop music )

- RADIO PIONEER, 6745kcs, 18.59hrs, SINPO 3-4,433,3-4
  ( Pop oldy )

- RADIO BLACK POWER, 6294kcs, 21.30hrs, SINPO 44444
  ( Pop music )

- ODYNN RADIO, 6305kcs, 22.36hrs, SINPO 4-5,4434
  ( Pop oldy )

- RADIO BLACK BANDIT, 6325kcs, 22.39hrs, SINPO 4-5,444,4-5
  ( Rock´n roll music / Audio too weak! )

- RADIO MUSTANG, 6295kcs, 22.42hrs, SINPO 4-5,444,4-5
  ( Pop music, then ID and greetings )

- UNID ON 6285kcs, 22.45hrs, SINPO 34233
  ( Pop oldy / Audio too weak! )

- RADIO BLACK ARROW, 6295kcs, 22.48hrs, SINPO 4-5,4434
  ( Pop oldy, then ID )

- RADIO MORNIGSTAR, 6295kcs, 23.07hrs, SINPO 34233
  ( Pop oldies )

- KING RADIO, 1620kcs, 23.10hrs, SINPO 24242
  ( Dutch music )

- RADIO BLUEBIRD, 1638kcs, 23.15hrs, SINPO 34233
  ( Dutch music )

- UNID ON 1655kcs, 23.22hrs, SINPO 34233
  ( Dutch music )

- UNID ON 1635kcs, 01.40hrs, SINPO 44344
  ( Dutch music )

- UNID ON 1665kcs, 01.43hrs, SINPO 3-2,423,3-2
  ( Dutch music )

                   
View from Petrova Bouda

TOTAL OBSERVATION: THE EXPERIMENT!!!
( Article in German )

Überwachung total? Das große Spionage-Experiment

Kein Tag vergeht ohne neue Details im PRISM-Abhörskandal. Viele Internet-Nutzer sind über das Ausmaß der Überwachung im Netz empört, andere verstehen die ganze Aufregung nicht: Es müsse sich ja keiner fürchten, der nichts zu verbergen habe. Als Beitrag zur Diskussion macht der ARD Ratgeber Internet ein Experiment: Was könnten die Geheimdienste über eine ganz normale Person herausfinden, die über das Internet mailt, Social Media nutzt und telefoniert? Und ist das die totale Überwachung?

Der Versuchsaufbau

Karte mit Markierungen (Bild: WDR)Alle zwei Sekunden übermittelt ein Handy unbemerkt die Position des Besitzers.
Mit Studentin Johanna macht unser Internetreporter ein Experiment. Bislang kennt er nur ihren Namen. Sie erhält ein Smartphone und ein Notebook - beide präpariert, was Johanna auch weiß. Dennoch soll sie die Geräte 24 Stunden lang wie ihre eigenen benutzen. Während die junge Studentin mitsamt Kamerateam ihrem normalen Tagesablauf nachgeht, begibt sich der Internetreporter nach Tübingen zu einer Firma für IT-Sicherheit. Obwohl sich IT-Experte Sebastian Schreiber und sein Team über 400 Kilometer entfernt von Johanna befinden, haben sie vollen Zugriff auf die Geräte.

Totale Überwachung

Das Smartphone verrät Johannas Aufenthaltsorte. Alle zwei Sekunden schickt das Handy ein Update über ihre Position. Die Probandin hat keine Chance herauszufinden, dass ein Trojaner die Daten übersendet. Da sie sich ganz normal verhält, ist Johanna leicht zu überwachen. Auch private Gespräche und Telefonate können wir mithören - über eine Wanze, die im Smartphone versteckt ist.
Bild einer Webcam (Bild: WDR)Über die Webcam lassen sich unbemerkt Screenshots machen.
Über die eingebaute Webcam übermittelt der Laptop derweil einen verdeckten Schnappschuss. Unser Internetreporter kennt nun sogar das Mittagessen der Studentin. Doch nicht nur die Webcam ist für die Überwachung geeignet. Jeder einzelne Tastendruck lässt sich mitlesen. So erfährt unser Internetreporter sämtliche Passworte! Facebook, Online-Banking, E-Mail, Online-Shopping – wir haben Zugriff auf alle Konten. Ist das wirklich realistisch? „Geheimdienste nutzen sehr, sehr ähnliche Werkzeuge, möglicherweise sogar die gleichen und es gibt ja auch kommerzielle Trojaner, die ja auch jeder einkaufen kann und nutzen kann, um Zielpersonen auszuspähen“, erklärt Schreiber.

Schockierendes Ergebnis

Probandin Die Probandin ist über die Webcam zu sehen.
Unser Reporter zeigt Johanna, was er über sie in nur 24 Stunden herausgefunden hat: Sämtliche Kontaktdaten, private Verbindungen, Hobbys, Reiseziele, Speisen und sogar ihre Konfektionsgröße. Mit diesem Ergebnis hat die Studentin offenbar nicht gerechnet. Als Dankeschön und Wiedergutmachung erhält Johanna von uns ein Kleid. Bei der Auswahl konnten wir nichts falsch machen. Ihre Größe und ihren Geschmack kannten wir genau. Ob Sie was zu verbergen hatte oder nicht, haben letzten Endes wir entschieden.

Welchen Weg nehmen meine Daten?

OpenDataCity veranschaulicht auf einer Projektseite, wie unsere Daten in die Welt gelangen. Ob Facebook, Googlemail oder ähnliche Dienste- Es lässt sich ganz einfach nachvollziehen, wie schnell unsere Daten von Deutschland zum Beispiel über Spanien bis hin in die USA übermittelt werden und welche Geheimdienste theoretisch Einblick hätten.

Any commentaries from German newspapers of today:

Nobelpreis für Edward Snowden!

Whistleblower wie der junge Amerikaner Edward Snowden sind keine Verbrecher. Sie verteidigen unsere Werteordnung. Deshalb müssen sie per Gesetz geschützt werden. Von Hans-Ulrich Jörges
Nehmen wir einen schrecklichen Moment lang an, Hitler hätte den Krieg gewonnen. Die Sowjetunion ist gefallen. Im Protektorat Britannien herrscht der Reichsstatthalter Oswald Mosley. Japan hat Asien im Griff. Die USA gehen devot mit Berlin um.

Die junge deutsche Oppositionelle Sophie Scholl flüchtet 1942 in die unbesetzte Schweiz. Sie hat mit Freunden in München die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gegründet und als erste Whistleblowerin der Geschichte auf deutsche Massenmorde aufmerksam gemacht, zunächst durch Flugblätter daheim, dann vor der Presse in der Schweiz. "Ist es nicht so", hieß es in einem Flugblatt, "dass sich jeder ehrliche Deutsche heute seiner Regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst der Schleier von unseren Augen gefallen ist und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen ans Tageslicht treten?"
Die Reichsregierung verlangt von der Schweiz die Auslieferung Scholls wegen Hochverrats. Die junge Frau ist interniert, versucht verzweifelt, nach Südafrika zu entkommen. Doch Italien, Frankreich und Spanien verkünden vorbeugend, dass sie Transit- und Überflugrechte verweigern würden.
Dissidenten sind nicht nur in China und Russland Helden
Der Vergleich ist ungeheuerlich, weil die USA Barack Obamas nicht mit dem Reich Adolf Hitlers gleichgesetzt werden dürfen? Das ist zweifellos richtig. Das weiß ich wohl. Doch um Schicksal und Bedeutung von Whistleblowern zu begreifen, die sich mutig mit der Macht anlegen, um Menschenrechtsverletzungen aufzudecken, wage ich es. Nur insoweit, nur deshalb.
Denn offenbar müssen Politik und Publikum heftig geschüttelt, ja provoziert und empört werden, bevor sie endlich herabsteigen von den Zuschauerrängen. Edward Snowden hat einen monströsen Angriff amerikanischer, britischer und verbündeter Geheimdienste auf unsere Verfassung, auf eines unserer wichtigsten Grundrechte aufgedeckt. "Das Briefgeheimnis sowie das Postund Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich", heißt es in Artikel 10 des Grundgesetzes. "Beschränkungen dürfen nur aufgrund eines Gesetzes angeordnet werden." Ähnliches gilt in den USA, doch die Vormacht glaubt, das gelte nicht für uns, weil wir für sie Ausländer sind.

Me
"Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich sage, alles, was ich mache, der Name jedes Gesprächspartners, jeder Ausdruck von Kreativität, Liebe und Freundschaft aufgezeichnet wird", sagt Snowden. Deshalb hat er, formal betrachtet, Geheimnisse verraten, die "Pfeife geblasen". Doch deshalb ist er nicht kriminell, kein dahergelaufener Spion für eine fremde Macht. Deshalb steht er ethisch auf unserer Seite, aufseiten des Rechts. Snowden hat ein höherrangiges Rechtsgut, die Unverletzlichkeit verfassungsmäßiger Rechte, gegen ein geringerwertiges, staatliche Geheimhaltung, verteidigt.
Nicht Verfolgung und Strafe, sondern Schutz und Straffreiheit stehen ihm zu. Und solchen, die ihm folgen – folgen sollen, damit Monstrositäten wie die Totalüberwachung der Kommunikation ans Tageslicht kommen. Snowden darf nicht zum abschreckenden Beispiel werden, er muss Modellfall sein, um Schonung, ja Belohnung idealistischer Whistleblower durchzusetzen. Dissidenten sind nicht nur in China und Russland Helden.
Das muss durch ein Whistleblower- Schutzgesetz Eingang finden in die deutsche Rechtsordnung. Noch besser wäre: in die europäische. Jetzt. Der Europäischen Kommission, die sich mit einer Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung spektakulär verirrt hat, ist eine Richtlinie zur Straffreiheit von Whistleblowern abzuverlangen. Im Großen wie ihm Kleinen, bei Staatsverbrechen wie bei Rechtsbrüchen in Firmen und Organisationen. Und: Das Asylrecht ist so zu ergänzen, dass die Verfolgung von "Pfeifenbläsern", auch durch Rechtsstaaten, politischer Verfolgung gleichgesetzt wird.
Ansätze gibt es. SPD und Grüne haben 2012 Gesetzentwürfe vorgelegt, für Enthüllungen am Arbeitsplatz. Island will investigative Journalisten und Whistleblower gesetzlich schützen. In den USA gibt es schon seit 1989 einen Whistleblower Protection Act – in der Praxis indes fast wirkungslos. Ein gewisser Barack Obama trat, als er noch Senator war, für eine Verschärfung ein. Heute, als Präsident, trägt er das Hemd gewendet. Nicht er hat den Friedensnobelpreis verdient, sondern ein anderer: Edward Snowden.

S.P.O.N. - Die Mensch-Maschine: Mein Weg zum Ekel

Eine Kolumne von Sascha Lobo
Auch Wochen nach den Enthüllungen über die Überwachung des Internets durch Geheimdienste verhält sich die Bundesregierung weitgehend passiv. Wut reicht da nicht mehr aus, um die Gefühle eines Netzbewohners zu beschreiben.
Wenn es eine Urform des Blogs gibt, ist es die literarische FormHypomnema in der Antike. Eine ungefähre Übersetzung lautet "(Niederschrift) aus der Erinnerung", aber ihre Stärke entfaltet das Hypomnema in der schriftlichen Selbstbeobachtung: Was macht die Welt mit mir? Seit am 6. Juni 2013 die noch andauernde Aufdeckung desgrößten Digitalskandals des 21. Jahrhunderts begann, habe ich meine Reaktionen darauf beobachtet und sie in Phasen unterteilt.
1. Erstaunen


Edward Snowden
 enthüllt mit Prism, dass die Überwachung des Internets weitreichender ist, als ich je vermutet hätte. Ungefähr so weitreichend, wie Verschwörungstheoretiker behaupteten. Mit dem essentiellen Unterschied, dass nun Beweise vorliegen, geprüft von ernsthaften Investigativjournalisten. Zunächst bin ich erstaunt, aber nicht mehr. Noch fehlt mir ein Gespür für Ausmaß und Schwere dieser Attacke auf die Grundrechte und das Netz. Merkwürdige Erkenntnis: Obwohl mir das Internet eine Heimat ist, entwickeln sich meine Empfindungen vergleichsweise langsam.2. Entsetzen
Mein Erstaunen weicht dem Entsetzen erst mit der Enthüllung vonTempora, der Vollaufzeichung des Internetverkehrs durch den britischen Geheimdienst. Mein Bewusstsein flüchtet sich in die Plattitüde, mit der die Psyche dem Entsetzen standardmäßig begegnet: Das kann nicht wahr sein. Was eigentlich bedeutet: Das soll nicht wahr sein. Ist es aber. Und der Skandal wird größer und größer, Prism und Tempora sind nur Details. Entsetzen ist ein Übergangsgefühl der Starre, vielleicht hat es sich die Evolution ausgedacht, um in kritischen Situationen für einen Moment der Ruhe vor dem Sturm zu sorgen.
3. Empörung
Mein Sturm heißt Empörung und wird angefacht durch die Reaktionen und Nichtreaktionen der Bundesregierung. Beschwichtigung, Herunterspielen, Ablenkung. Der Innenminister erweist sich in wirklich allen Facetten aus wirklich jeder Perspektive als Fehlbesetzung. Hans-Peter Friedrich gibt bei Prism das ministergewordene Staatsversagen, jeder Halbsatz bietet Nährboden für zehn Jahre Politikverdruss. Fast bin ich dafür dankbar. Denn seltsamerweise fällt es mir noch immer leichter, mich über Friedrichs Fehler zu empören als über die Überwachung selbst. Obwohl über deren Radikalität täglich mehr bekannt wird.
4. Irritation
Nach knapp drei Wochen mischt sich in meine Empörung eine Irritation. Viele Leute in meinem Umfeld scheinen kaum empört. Schlimmer noch: In Gesprächen mit eher netzfernen Bürgern wechseln sich zynische Positionen wie "War doch klar!" ab mit naiven wie "Facebook wird überwacht, selbst schuld". Zum ersten Mal höre ich den Satz "Ich habe nichts zu verbergen!" mit einem Ironieanteil von null Prozent. Ebenso irritierend, wie spät die Opposition begreift, dass es nicht um Wahlkampf geht, sondern um die Existenz des Rechtsstaats. Vielleicht hat sie es immer noch nicht begriffen.
5. Ohnmacht
Aus der fehlenden öffentlichen Empörung außerhalb von Netzgemeinde und Journalistenzirkeln entsteht ein mit Enttäuschung durchwirktes Ohnmachtsgefühl: die Befürchtung, dass der deutsche Durchschnittsbürger sich entscheidet. Und zwar für die Vollüberwachung, wenn er vor die Wahl gestellt würde zwischen einer enttarnten Sauerlandgruppe und der Aufgabe eines Drittels der verfassungsgarantierten Grundrechte inklusive der Würde des Menschen. Ein überwachter Bürger hat keine Würde. Ein heimlich mit Wissen des Staates verdachtslos und illegal überwachter Bürger ist kein Bürger mehr. Beinahe kippt meine Ohnmacht in Verzweiflung. Der Innenminister kehrt von der erfolglosesten Reise seit Odysseus zurück, und mir gehen die Superlative des Versagens aus. Denn Hans-Peter Friedrich unterbietet täglich die selbstgesetzten Tiefstleistungsstände seines Jobs als Hüter der Verfassung.
6. Wut
Vor allem deshalb verdichten sich die vorangegangenen Gefühle zur Wut. Empörung ist diffus, Wut hat eine Richtung. Ich bin wütend auf einen Geheimdienstapparat, der die Abschaffung des freien Rechtsstaats mit dem Argument betreibt, den freien Rechtsstaat schützen zu wollen. Selbstmord wird als alternativloses Hausmittel gegen das Sterben verkauft. Ich bin wütend auf eine Regierung, deren Reaktionen (mit Ausnahme der der Justizministerin) ich als Mischung aus Unfähigkeit, Unwilligkeit und Appeasement-Politik empfinde. Das Kabinett Merkel erweist sich in der Krise als Nicht-Regierungs-Organisation. Und der Geheimdienstverantwortliche Ronald Pofalla existiert gar nicht erst. Ich bin wütend, weil ich angelogen werde, und das auch noch schlecht. Hat man als verständiger Bürger nicht wenigstens ein Recht auf Qualitätslügen? Haha, nein - man hat ein fucking Recht darauf, in einem fucking Rechtsstaat mit einer fucking beachteten Verfassung zu leben. Aber vielleicht hat Merkel auch vom Grundgesetz erst aus der Presse erfahren.
7. Ekel

Noch bin ich wütend, aber ein Teil meiner Wut erkaltet zu Ekel. Ich ekele mich vor einem Innenminister, dessen intellektuelle Kapazität nicht ausreicht, um schon den Begriff "Supergrundrecht" als verfassungsschädlich zu erkennen. Ich ekele mich vor der Bundesregierung, die nicht nur an meinen, sondern an ihren eigenen Maßstäben entlangversagt. Und zuallererst ekelt michAngela Merkel dafür an, dass unsere Freiheit zwar am Hindukusch verteidigt wird. Aber nicht auf unseren Laptops.Die Bundeskanzlerin soll eine kluge Frau sein. Vielleicht könnte ihr die alte Kulturtechnik Hypomnema per Selbstbeobachtung helfen zu erkennen, was der Ausspähskandal aus ihr gemacht hat.
tl;dr
Meine Heimat wird illegal attackiert, aber die Bundesregierung weiß von nichts, ist nicht zuständig oder wiegelt ab.


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