Leak in oil cavern S5
( Article in German )
Umweltkatastrophe im Münsterland Deutschlands Rohölreserve hat ein Leck

Auf dem Hof der Familie Sundermann in Gronau (Nordrhein-Westfalen) sprudelt Erdöl aus dem Boden.
Wer Erdöl fördern will, muss
normalerweise tief bohren. Im Münsterland allerdings fließt der
wertvolle Rohstoff seit nunmehr zweieinhalb Wochen einfach so aus dem
Erdreich. Das Problem dabei ist, dass in der betroffenen Ortschaft
Gronau-Epe niemand nach Erdöl gesucht hat. Denn Bohrtürme gab es noch
nie auf dem dortigen Weideland, nur Kühe. Die allerdings grasen seit
Jahrzehnten auf einem riesigen unterirdischen Ölreservoir, das zur
nationalen Energiereserve der Bundesrepublik gehört und nun an
irgendeiner Stelle ein Leck aufweist.
Bislang wurden 37.000 Liter reines Öl abgepumpt und 1000 Kubikmeter verseuchtes Erdreich abgebaggert. Mehrere Rinder eines Gehöfts mussten notgeschlachtet werden - sie hatten von der mit Öl versetzten Brühe getrunken. Experten rechnen damit, dass das Öldesaster einen Schaden mindestens im zweistelligen Millionenbereich angerichtet hat.
Diese Hohlräume sind bei der Salzförderung entstanden und werden seit 1974 als unterirdische Speicher für Gas und Öl genutzt. Das Rohöl soll zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung beitragen - im Rahmen der nationalen Energiereserve, die nach der Ölkrise 1973 ausgebaut wurde und eine Vielzahl von Lagerstätten bundesweit umfasst.
Doch noch wissen die Experten nicht, warum das Öl im Münsterland an die Oberfläche gequollen ist. In Folge des Ölunfalls wurden in der vergangenen Woche Ölspuren auch im oberflächennahen Grundwasser gefunden. Eine hufeisenförmige Schlitzwand im Erdreich soll nun verhindern, dass sich dieses Grundwasser weiter ausbreitet.
In diesem sensiblen Lebensraum würde Öl nachhaltige Schäden anrichten, mahnte der BUND. Betroffen wären in diesem Fall gleich mehrere geschützte Tierarten, zum Beispiel der Kammmolch, der Wachtelkönig und das Blaukehlchen.
Zweistelliger Millionenschaden
"Das ist ein Schadensfall, den es in dieser Form in Deutschland noch nicht gegeben hat", sagt Volker Milk, der Regierungsvizepräsident der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg. Am 12. April war auf der Weidefläche in Epe erstmals ein dickflüssiges Wasser-Öl-Gemisch entdeckt worden. Seither floss das Öl weiter und weiter, wenn auch zuletzt in deutlich geringerer Menge.Bislang wurden 37.000 Liter reines Öl abgepumpt und 1000 Kubikmeter verseuchtes Erdreich abgebaggert. Mehrere Rinder eines Gehöfts mussten notgeschlachtet werden - sie hatten von der mit Öl versetzten Brühe getrunken. Experten rechnen damit, dass das Öldesaster einen Schaden mindestens im zweistelligen Millionenbereich angerichtet hat.
Riesige Hohlräume voller Öl
Die Ursache für das schmierige Problem liegt tief unter der Erde - wo und wie genau es zu dem folgenschweren Ölaustritt gekommen ist, versuchen die Experten seit Wochen mit aufwändigen Bohrungen und Hightech-Messungen herauszufinden. Denn zwischen Gronau-Epe und Ahaus lagern in bis zu 1200 Metern Tiefe rund 1,4 Millionen Kubikmeter Rohöl - in sogenannten Kavernen.Diese Hohlräume sind bei der Salzförderung entstanden und werden seit 1974 als unterirdische Speicher für Gas und Öl genutzt. Das Rohöl soll zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung beitragen - im Rahmen der nationalen Energiereserve, die nach der Ölkrise 1973 ausgebaut wurde und eine Vielzahl von Lagerstätten bundesweit umfasst.
Ölquelle geortet
In der betroffenen Region im Münsterland gibt es insgesamt fünf Ölkavernen, von denen drei gefüllt sind. Im Fall des Ölaustritts von Epe führt die Spur zu der Kaverne mit der Bezeichnung S5, in der alleine 400.000 Kubikmeter Öl gebunkert sind. In dieser Kaverne hatte es im Februar einen Druckabfall gegeben - sie wurde vorübergehend außer Betrieb genommen.Doch noch wissen die Experten nicht, warum das Öl im Münsterland an die Oberfläche gequollen ist. In Folge des Ölunfalls wurden in der vergangenen Woche Ölspuren auch im oberflächennahen Grundwasser gefunden. Eine hufeisenförmige Schlitzwand im Erdreich soll nun verhindern, dass sich dieses Grundwasser weiter ausbreitet.
Naturschutzgebiete gefährdet
Während die Suche nach dem genauen Grund für den Ölaustritt weitergeht und nach Behördenangaben auch noch einige Wochen dauern dürfte, warnen Umweltschützer vor möglichen Schäden in münsterländischen Naturschutzgebieten. Das Kavernenfeld Gronau-Epe liege unter mehreren geschützten Naturräumen, erklärte ein örtlicher Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). So sei das Naturschutzgebiet "Amtsvenn und Hündfelder Moor" einer der letzten Hochmoorkomplexe in Nordrhein-Westfalen.In diesem sensiblen Lebensraum würde Öl nachhaltige Schäden anrichten, mahnte der BUND. Betroffen wären in diesem Fall gleich mehrere geschützte Tierarten, zum Beispiel der Kammmolch, der Wachtelkönig und das Blaukehlchen.
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