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( Dutch music )
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( QSO reply to Meteoor )
Deutsche im Visier des US-Geheimdienstes Von der NSA als Extremist gebrandmarkt
Die NSA späht gezielt Deutsche aus, die
sich mit Software zum Schutz vor Überwachung im Internet beschäftigen.
Das geht aus einem geheimen Quellcode hervor, der NDR und WDR vorliegt. NSA-Opfer lassen sich damit namentlich identifizieren. Einer von ihnen ist ein Student aus Erlangen.
Es ist eines der empfindlichsten Geheimnisse der
NSA, der Motor der weltweiten Überwachungsmaschine: der Quelltext des
Programms XKeyscore, dem umfassendsten Ausspähprogramm des
US-Auslandsgeheimdiensts.
NDR und WDR liegen Auszüge des
Quellcodes vor. Teile der Sammlungs-Infrastruktur also, sogenannte
Software-Regeln, in denen die Geheimdienstler festlegen, was oder wen
sie ausforschen wollen.
Es sind nur wenige Zahlen und Zeichen, die die
Programmierer aneinanderreihen müssen. Doch wenn das Programm XKeyscore
diese Regeln ausführt, geraten Menschen und ihre Daten in ihr Visier.
Die Verbindungen von Computern mit dem Internet werden gekennzeichnet
und in einer Art Datenbank abgelegt. Die Nutzer sind quasi markiert. Es
ist die Rasterfahndung des 21. Jahrhunderts.
Nutzer des Tor-Netzwerks Ziel der Spähattacken
In dem vorliegenden Quellcode geht es um die
Ausspähung der Infrastruktur und der Nutzer des Tor-Netzwerks. Tor steht
für "the onion router" - ein Programm, bei dem Internetverkehr,
beispielsweise eine Anfrage an eine Suchmaschine, durch verschiedene
Server geleitet wird und sich Anonymisierungsschichten ähnlich wie bei
einer Zwiebel um die Anfrage legen. So wird die Herkunft der Anfrage,
also die IP-Adresse verschleiert. Die IP-Adresse ist ähnlich wie eine
Postadresse und verrät unter anderem den Standort des Rechners.
Es gibt zirka 5000 Tor-Server weltweit, die von
Freiwilligen betrieben werden. Es ist eine Anonymisierungsinfrastruktur,
die vielfach gerade in Ländern gebraucht wird, in denen es gefährlich
ist, dem Regime preiszugeben, welche Webseiten man besucht oder von wo
man sie abruft. Im Iran und in Syrien zum Beispiel. Tor wird von
Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Anwälten weltweit verwendet.
Deutsche IP-Adressen in Fort Meade begehrt
Die Berichterstattung des "Guardian" über
Powerpoint-Präsentationen aus dem Snowden-Archiv hat im vergangenen Jahr
gezeigt, dass das Tor-Netzwerk der NSA ein besonderer Dorn im Auge ist.
Die Top-Secret-Dokumente und der hier erstmals veröffentlichte
Quellcode zeigen, dass die NSA erhebliche Versuche unternimmt, Nutzer
des Tor-Netzwerks zu deanonymisieren. Recherchen von NDR und WDR zeigen: Deutsche IP-Adressen sind im Quellcode der NSA als eindeutiges Ziel definiert.
Die IP 212.212.245.170 führt zu einem grauen,
fabrikartigen Gebäude, dessen hohe Mauern mit Stacheldraht umzäunt sind.
"Am Tower" heißt die Straße in einem Industriegebiet in der Nähe von
Nürnberg. Es ist ein Rechenzentrum mit Mietservern in langen Regalen.
Sie sehen alle gleich aus. Aber einer wird von der NSA ausgespäht.
Sebastian Hahn, ein Student und Mitarbeiter am Informatiklehrstuhl in
Erlangen hat diesen Server gemietet.
Folgenschweres Engagement für die Tor-Community
In seiner Freizeit engagiert er sich für das
Tor-Netzwerk, wie auch einer der Autoren dieses Beitrags. Die
Tor-Community vertraut Sebastian Hahn besonders: Er darf eine von neun
sogenannten "Directory Authorities" betreiben. Auf seinem Server liegt
eine Liste, in der alle Tor-Server aufgelistet sind. Nutzer, die sich
mit dem Tor-Netzwerk verbinden, greifen automatisch auf einen der neun
"Directory Authorities" zu, um die neueste Liste herunterzuladen.
Hunderttausende Zugriffe am Tag sind es bei Sebastian Hahn.
Alle diese Zugriffe werden von der NSA markiert und landen nach Recherchen von NDR und WDR
anschließend in einer speziellen NSA-Datenbank. Im Quellcode taucht
sogar der Name von Hahns Servers auf: "Gabelmoo" hatte ihn Hahns
Vorgänger genannt, fränkisch für "Gabelmann", wie die Bamberger eine
Poseidon-Statue liebevoll nennen.
"Das ist schockierend", sagt Hahn. Denn: "Die
Verbindungsdaten von Millionen von Menschen werden jeden Tag
verzeichnet." Sebastian Hahn findet neben "Gabelmoo" alle anderen Namen
der "Directory Authorities": in Berlin, den Niederlanden, Österreich,
Schweden und den USA. Auch sie sind Ziel der NSA.
Zweites namentlich bekanntes NSA-Opfer
Obwohl er nur Mittel zum Zweck für die NSA ist -
schließlich wollen die Geheimdienstler über seinen Server herausfiltern,
wer das Tor-Netzwerk nutzt - fühlt sich Hahn in seiner Privatsphäre
verletzt. Weil er etwas Gutes tun wolle, gerate er "in den Fokus der
Geheimdienste", sagt er sichtlich entsetzt. Er ist nun wohl nach
Bundeskanzlerin Angela Merkel das zweite namentlich bekannte deutsche
Überwachungsopfer des amerikanischen Geheimdienstes.
Der Fachanwalt für IT-Recht, Thomas Stadler,
sieht einen "Anfangsverdacht der geheimdienstlichen Agententätigkeit".
Die Bundesanwaltschaft äußerte sich nur allgemein: Sie prüfe alle
Hinweise. Auf Anfrage teilt die NSA lediglich allgemein mit, man halte
sich strikt an das Gesetz: "Privatsphäre und Bürgerrechte werden in der
Computerüberwachung immer bedacht."
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